Der EqualVoice-Factor, ein von Ringier inhouse-entwickelter semantischer Algorithmus misst auf Basis sämtlicher veröffentlichter Onlineartikel den Anteil von Frauen und Männern von Blick, Beobachter, Bilanz, Cash, Handelszeitung, GaultMillau und der Schweizer Illustrierten.
Für den EqualVoice-Factor werden zwei Kennziffern erhoben: Der Teaser Score wertet die Visibilität von Frauen in Bildern, Headlines und Titeln aus und der Body Score zeigt, wie oft Frauen und Männer im Artikeltext genannt werden. Bei den meisten Titeln wurden Zahlen bereits seit 2018 erhoben, sodass sich die Entwicklung über Zeit betrachten lässt. Die Zahlen für das Jahr 2021 zeigen, dass die Sichtbarkeit von Frauen gesteigert oder ein bereits hohes Level gehalten werden konnte.
Die Redaktionen stecken sich selber Ziele und haben über die quantitative Messung hinaus individuelle Massnahmen ergriffen und zum Teil weitergehende qualitative Untersuchungen vorgenommen. So achten die Redaktionen stärker auf inklusive Formulierungen, eine ausgeglichene Gestaltung bei der Themenauswahl, den Protagonisten/-innen sowie bei der visuellen Gestaltung der Beiträge.
Stefan Barmettler, Co-Chefredaktor der Handelszeitung: «Wir sind Teil des EqualVoice-Projekts von Ringier und Ringier Axel Springer Schweiz und arbeiten daran, die Sichtbarkeit von Frauen in der Wirtschaft zu erhöhen. Dies lässt sich auch bereits in Zahlen belegen: Beim EqualVoice-Score, der die Sichtbarkeit von Frauen in unseren Produkten misst, haben wir massiv zugelegt – von 18,1 Prozent (2018) auf 26,2 Prozent (2021). Potenzial haben wir bei der Handelszeitung beim Frauenanteil auf der Redaktion. Dieser liegt allgemein in Schweizer Wirtschaftsredaktionen sehr tief. Bei der Handelszeitung möchten wir hier einiges aufholen und haben deshalb ein Nachwuchsförderungsprogramm für junge, qualifizierte Berufseinsteigerinnen und -einsteiger lanciert.»
Teaser Score: Die Spannbreite zwischen den Titeln wird kleiner – cash legt am meisten zu
Der Teaser Score über alle untersuchten Medientitel bewegt sich zwischen 22 (Bilanz) und 61 Prozent (Schweizer Illustrierte). Die Spannbreite des Teaser Score hat sich damit verkleinert – 2020 war der Range noch zwischen 14 und 61 Prozent. Dies ist insbesondere auf die grösste Veränderung zurückzuführen, dem Zuwachs von 9.2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, die bei cash beobachtet wurde. Damit hat cash den Teaser Score von 2020 zu 2021 um 64 Prozent gesteigert.
Cash Chefredaktor Daniel Hügli: «Nur zwei von 100 grossen börsenkotierten Gesellschaften in der Schweiz haben laut einer Studie eine Frau als CEO. Das entspricht nicht der Realität des gesamten Berufs- und Wirtschaftslebens. Es ist daher wichtig, dass die Sichtbarkeit und das ‚Wort‘ von Frauen insbesondere in der Finanz- und Investitionsbranche zunimmt. cash will einen Beitrag dazu leisten». Er ergänzt: «Wir halten bei der Interviewplanung gezielt nach Frauen als Auskunftspersonen Ausschau und wollen dabei einen adäquaten Gender-‚Mix‘ herbeiführen.»
Die zweitgrösste Veränderung im Vorjahresvergleich erzielt GaultMillau mit einer Steigerung um 3 Prozentpunkte. Der Beobachter, der seit Start der Erhebung einen relativ ausgeglichenen Teaser Score erzielte, verzeichnet 2021 im Vergleich zu 2020 den grössten Rückgang. Mit einem Teaser Score von 43.1 Prozent gehört der Beobachter aber zu den Medienmarken, die ein sehr ausgeglichenes Verhältnis aufweisen.
Body Score: Bilanz und cash legen zu
Der Body Score zeigt, wie oft Frauen und Männer im Artikeltext genannt werden. Auch die Spannbreite der Body Scores über alle untersuchten Titel hinweg verkleinert sich und bewegt sich 2021 zwischen 22.6 und 54.8 Prozent. Den höchsten Body Score erreicht die Schweizer Illustrierte mit mit 54.8 Prozent. Mit einer Veränderung um 2.8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreswert hat die Bilanz am meisten zugelegt. Mit dieser elf prozentigen Steigerung und dem damit erzielten Body Score von 29 Prozent ist die Bilanz mit Blick gleich auf. Neben der Bilanz konnte mit Cash auch ein weiterer Wirtschaftstitel zulegen und sich um 0.6 Prozentpunkte verbessern.
Annabella Bassler CFO von Ringier und Initiantin von EqualVoice: «Die Objektivität des EqualVoice-Factors schafft die Grundlage für faktenbasierte Diskussionen, die zu messbarer Veränderung führen – der Ursprungsidee von EqualVoice. Die Entwicklung des EqualVoice-Factors imponiert und zeigt, dass EqualVoice in den Redaktionen verinnerlicht ist. Die unterschiedlichen Herangehensweisen der Redaktionen sind spannend zu beobachten. Seit Messbeginn steigert sich cash um 64, die Handelszeitung um 45 und GaultMillau um 37 Prozent im Teaser Score, und beim Body Score legt die Handelszeitung 49, die Bilanz 46 und Gault Millau 19 Prozent zu.»
Ringier AG, Corporate Communications
Über EqualVoice
Die Initiative wurde im November 2019 von CFO Annabella Bassler lanciert und wird von Verleger Michael Ringier und CEO Marc Walder präsidiert. Ziel der Initiative ist, die Gleichstellung von Frauen und Männern voranzutreiben und Frauen in den Medien sichtbarer zu machen. Zentral ist dabei die Erhebung des EqualVoice-Factors. Weitere Projekte im Rahmen von EqualVoice sind die Expertinnenliste, das Ringier-interne Recherche-Tool um Expertinnen zu finden, die Fotochallenge EqualPyxx, die darauf abzielt, Bilder mit mehr Diversität zu generieren sowie der Expertinnen-Workshop «Get Ready – Go Forward!», der Frauen unterstützt, ihre Expertise noch besser zum Ausdruck zu bringen. Eine internationale Ausdehnung des EqualVoice-Factors auf weitere Medienmarken ist in naher Zukunft geplant.
Über Ringier
Die Ringier AG ist ein innovatives, digitalisiertes und diversifiziertes Schweizer Medienunternehmen, das in Europa, Afrika und Asien aktiv ist. Das Portfolio umfasst über 110 Tochterfirmen in den Bereichen Print, digitale Medien, Radio, Ticketing, Entertainment und E-Commerce sowie führende digitale Marktplätze in den Bereichen Auto, Immobilien und Jobs. Als Venture-Kapitalgeber fördert Ringier innovative digitale Start-ups. Das 1833 als Verlagshaus und Druckerei gegründete Familienunternehmen Ringier hat in den letzten Jahren konsequent in die Digitalisierung und Internationalisierung der Gruppe investiert. Im Jahr 2020 erzielten rund 7000 Mitarbeitende in 18 Ländern einen Umsatz von 953.7 Millionen CHF. Bereits heute stammen 69 Prozent des operativen Gewinns aus dem Digitalgeschäft, womit Ringier eine Spitzenposition unter den europäischen Medienunternehmen einnimmt. Ringier steht für Pioniergeist, Unabhängigkeit und Meinungsfreiheit. (www.ringier.ch)