06.08.11

«Europapreis für politische Kultur» geht an Hans-Dietrich Genscher

Der frühere deutsche Aussenminister Hans-Dietrich Genscher erhält den diesjährigen «Europapreis für politische Kultur». Die mit 50'000 Euro dotierte Ehrung der Hans Ringier Stiftung ging in den Jahren zuvor an den Präsident der Europäischen Zentralbank Jean-Claude Trichet, WTO-Generaldirektor Pascal Lamy, den Philosophen Jürgen Habermas, den serbischen Staatspräsidenten Boris Tadic und den luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker.

Am Samstag verlieh die Hans Ringier Stiftung Hans-Dietrich Genscher den «Europapreis für politische Kultur». Die Jury ehrte Hans-Dietrich Genscher als grossen europäischen Staatsmann und für seine Verdienste um die Wiedervereinigung Deutschlands und eines geeinten Europas.

Der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle würdigte den 84jährigen Hans-Dietrich Genscher in einer sehr persönlich gehaltenen Laudatio: «Die heutige Auszeichnung Hans-Dietrich Genschers ist eine Anerkennung für das grosse Lebenswerk eines überzeugten Europäers.» Der deutsche Aussenminister stellte in seiner Laudatio die herausragende Bedeutung der europäischen Idee heraus: «Vertrauen in Europa heisst Vertrauen der Europäer in ihre eigene Gestaltungskraft. Die europäische Entwicklung ist erst dann unumkehrbar, wenn auch die Generationen, die den Schrecken des Krieges nicht am eigenen Leib erfahren haben, mit ganzem Herzen für Europa einstehen.»

Der mit 50’000 Euro dotierte Preis der Hans Ringier Stiftung wurde am traditionellen «Dîner républicain» des Journalisten Frank A. Meyer im Castello del Sole in Ascona (Schweiz) übergeben.

Das «Dîner républicain» findet seit 35 Jahren anlässlich des Internationalen Filmfestivals von Locarno statt. Gäste bei der Überreichung des Preises waren unter anderem die Schweizer Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey, Bundesrat Johann Schneider-Ammann, EU-Kommissar Günther Oettinger, Jacques Barrot, Mitglied des französischen Verfassungsrates sowie Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Der Europapreis wurde dieses Jahr bereits zum sechsten Mal verliehen. 2010 ging er an den Präsidenten der Europäischen Zentralbank Jean-Claude Trichet, 2009 an den WTO-Generaldirektor Pascal Lamy, 2008 an den Philosophen Jürgen Habermas, 2007 an den serbischen Staatspräsidenten Boris Tadic und 2006 an den luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker.