07.09.16

Wählen wir unsere Vorgesetzten bald selbst? «Schweiz führt?!»: Mehrheit der Schweizer will Mitbestimmung in der Führungsfrage

Werden Führungskräfte demnächst von ihren Mitarbeitenden demokratisch gewählt? Wenn es nach der Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer geht lautet die Antwort ganz klar: Ja. Denn 76 Prozent der Angestellten möchten mitbestimmen, wer ihnen vor die Nase gesetzt wird. Erstaunlich ist, dass sogar eine überwältigende Mehrheit der befragten Führungskräfte (76 Prozent) bereit wäre, sich von ihren Mitarbeitenden wählen oder auch abwählen zu lassen. Das ist das Ergebnis der Studie «Schweiz führt?!» von Information Factory in Zusammenarbeit mit jobs.ch und Persorama zum Thema Führung und der neuen Rolle der Mitarbeitenden.

Wer nun glaubt, dass dieses Resultat vor allem auf das Alter der befragten Führungskräfte zurückzuführen ist, täuscht sich: Führungskräfte zwischen 30 und 50 Jahren führen die Gruppe mit 78 Prozent an, gefolgt von den Baby Boomern (über 50 Jahre) mit 73 Prozent und jüngeren Führungskräften aus der Generation Y mit 72 Prozent. Doch obwohl Partizipation in der Schweiz zum Alltag gehört, ist es immer noch die Ausnahme, dass Führungskräfte von den Mitarbeitenden selbst gewählt werden dürfen.

In der Studie wurde auch die Fragestellung untersucht, ob es Fähigkeiten gibt, die vor allem Führungskräfte besitzen und Mitarbeitende nicht. Das interessante Ergebnis: Fast alle untersuchten Skills sind für Mitarbeitende genauso wichtig wie für Führungskräfte. Darunter zählen eine professionelle Kommunikation, Aufbau und Pflege von arbeitsbezogenen Beziehungen sowie die Fähigkeit, sich gut zu organisieren.

Zu den am häufigsten genannten Aufgaben/Fähigkeiten, die gemäss Studienteilnehmer in erster Linie die Führungskräfte besitzen, gehören: weitreichende Entscheidungen treffen (40 Prozent) und Verantwortung übernehmen (24 Prozent). Gemäss eigener Einschätzung sind Führungskräfte auch stärker, wenn es um strategisches und konzeptionelles Denken und Handeln geht sowie darum, Change Prozesse erfolgreich zu gestalten. Nur 43 Prozent sehen letztere Fähigkeiten bei ihren Mitarbeitenden.

«Unsere Studie zeigt, dass Machtausübung als Bestandteil der Führungsaktivität weiter in den Hintergrund rückt. Die Frage, die sich dann stellt ist, wie starke Führung mit immer weniger Macht funktionieren soll», erklärt Claudia Conrads, Beraterin bei Information Factory, Zürich. «Darüber hinaus haben 58 Prozent aller Studienteilnehmer angegeben, dass sich ihr Unternehmen aktuell in einem Change Prozess befindet. Wenn man bedenkt, dass die Verantwortung für den erfolgreichen Umbau mehr oder weniger alleine bei den Führungskräften liegen soll, dann ist nachvollziehbar, dass mehr als die Hälfte der Befragten nicht glaubt, dass ihr Unternehmen diese Veränderungsprozesse meistern kann.»

Weitere Ergebnisse im Überblick finden Sie unten im Anhang.

Die ganze Studie zum Download gibt es unter www.information-factory.com/schweizfuehrt.

Corporate Communications, JobCloud AG